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Onkologisches Zentrum Westpfalz e.V.


Pfälzer Tage für Hämatologie und Onkologie 2000


MAMMAKARZINOM - ADJUVANTES THERAPIEKONZEPT FÜR DIE GRUPPE MIT 1 - 3 KARZINOMATÖS BEFALLENEN LYMPHKNOTEN
PD Dr. med. D. Elling, Berlin

Seit der Einführung der systematisch monitorisierten Chemotherapie in die adjuvante Therapie des Mammakarzinoms durch eine CMF-Kombinationstherapie vor 25 Jahren konnte diese Therapieform weiter qualifiziert werden.

Besonders für die Gruppe der 1 - 3 positiven Lymphknoten konnte eine signifikante Verbesserung der Heilungsergebnisse im DFS und OS von 8 % bzw. 14 % erreicht werden. Dosisintensivierte Schemata und die Einführung der Anthrazycline haben zu einer weiteren Qualifizierung beigetragen. Die Resultate von Coombs, der FEC mit CMF verglich, konnte eine Verbesserung der Resultate für das DFS um weitere 8 % und für das 5jährige OS um 13 % zeigen. Das gilt auch für einen Benefit für die Gruppe der 1 - 3 positiven Lymphknoten. Levine eskalierte die Epirubicindosis auf 120 mg/m². Dabei hatten diejenigen Patienten mit 1 - 3 positive Lymphknoten ein verbessertes OS um 4 % und ein DFS um 7 %. Durch eine sequentielle Therapie mit wöchentlichen Dosen von 30 mg/m² Epirubicin war eine weitere Steigerung der Überlebensraten möglich. Durch Einführung des Taxols in die adjuvante Therapie war die weitere Qualifizierung der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms gegeben. Henderson zeigte in einer randomisierten Studie bei über 3000 Patientinnen, daß durch die Hinzunahme von Taxol (175 mg/m²) in sequentieller Applikation nach einer 4maligen AC-Kombination sich die jährliche Rezidivquote um 24 % senken und das jährliche OS um 22 % verbessern ließ. Nach Untersuchungen von Nemoto und Fisher sowie Heilmann ist davon auszugehen, daß sich die Gruppe der 1 - 3 positiven Lymphknoten mit ca. 35 - 39 % Rezidiven von denjenigen mit höhergradigem Lymphknotenbefall unterscheidet, so daß eine differenzierte Therapie möglich und nötig ist.

Unser Therapiekonzept berücksichtigt die Dosisintensivierung wie auch die Dosiseskalation, zumal für diese Therapiegruppe eine CMF-Therapie zumindest in Studien nicht mehr adäquat ist.

Wir randomisieren im Standardarm

Arm A 4 x EC (90/600) - 4 x Taxol (175 mg/m²) 3w
gegen Arm B 4 x E (120 mg/m²) 2w - 4 x Taxol (175 mg/m²) 2w mit GCSF

Das Studienprotokoll wird dargestellt. Die Studie ist seit Mai 2000 aktiv. Bisher sind 50 Patientinnen randomisiert. Die Therapie, insbesondere im eskalierten Arm wird nach ersten Beobachtungen gut vertragen. Bisher kam es zu keiner Dosisreduktion oder Verlängerung des 14tägigen Intervalls.


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Letzte Änderung: 06.11.2000